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Zukunftsmusik aus der Erdabhöranlage

 „In die Wüstung“ begab sich die Gruppe Fiasgo am 28. Juli 2007 mit dem gleichnamigen Theaterstück. Im Programm des „15. Kultursommers Mittelhessen“ lud die Arbeitsgemeinschaft Kultur Gon­terskirchen zur Aufführung an der Ruine Ruthardshausen bei Laubach ein.

Angeregt durch das Kultursommer-Motto 2007 „Zukunftsmusik“ hat Autor Seep Jakobs ein Bühnenstück geschrieben, das in der Mitte des dritten Jahrtausends spielt. Steffen Schmidt, der u.a. als Regisseur am Theater der Marburger Waggonhalle tätig ist und dort schon mit Jakobs zusam­mengearbeitet hat, inszenierte das Zukunfts-Drama mit den Fiasgo-Mitgliedern. Darin sucht ein For­schungsteam auf dem Gelände einer Wüstung (aufgegebenen Siedlung) nach Spuren der Premium­city M, aus deren Untergang um das Jahr 2200 manches zu lernen wäre.

So unterschiedlich wie die Forschungsmethoden - zum Einsatz kommt neben traditionellem Werkzeug der Archäologie auch ein spitzentechnologisches Unikat, die Erdabhöranlage -, 
so gegensätzlich sind die Geschichtsver­ständnisse und Prognosen, die in der Gruppe aufeinanderprallen. An diesem Ort des Verfalls stei­gert sich das Geschehen auf die Frage zu,
wie lange der Heimatplanet Erde unsere Art der Zivilisa­tion noch erträgt.

Klaus Hövel, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Laubacher Kultur und Bäder GmbH, freute sich über den Beitrag der Gonterskirchener Künstler: „Mit 'In die Wüstung' ist es Fiasgo zum fünften Mal gelungen, in das Programm des „Kultursom­mers Mittelhessen“ aufgenommen zu werden.
Und diesmal haben sie es sogar auf die Titelseite der Programmbroschüre geschafft und Laubach als Kulturstandort wirkungsvoll präsentiert.“

Zu den Eigenarten der Fiasgo-Projekte gehört die Kombination verschiedener künstlerischer Aus­drucksformen. So wurden auch diesmal musikalische Einlagen und Maskenspiel in die Aufführung integriert. Als Spielort hatte der Graf zu Solms-Laubach die malerische Ruinenkirche Ruthardshausen zur Verfügung gestellt. 

Die Vorstellung begann um 20.00 Uhr. 

Die Inszenierungen gestaltet die Gruppe jeweils mit Originalbeiträgen ihrer Mitglieder. Dabei handelt es sich in der Regel um einmalige Aufführungen an ungewöhnlichen Spielorten, die von der AG Kultur Gonterskirchen unterstützt werden. Seit Mitte der neunziger Jahre kommen die Mitglieder aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rhein­land-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern in dem Laubacher Stadtteil zusammen. Ihr Zusammen­spiel kombiniert Bestandteile aus Literatur, Musik, Darstellendem Spiel, Maskenspiel und Bilden­der Kunst.

So hat die Gruppe im Kultursommer 1998 unter dem Titel „Grenzgang mit Wander­bühne“ eine Waldstrecke mit Kunststationen gestaltet. Es folgte 2001 „Über die Ufer“, die Inszenie­rung einer Einakter-Trilogie in einem Festzelt am Dorfrand. Das Bühnenprogramm „Tisch mit zwei Stühlen“ gab man 2003 in einer Bikerkneipe, bevor Fiasgo 2005 mit der szenischen Revue „Bo­xenstopp“
in einer Gonterskirchener Autowerkstatt gastierte.

Weitere Informationen:

zum Autor: www.autorenhessen.de/autoren/jakobs

zum Regisseur: www.myspace.com/steffen_schmidt

Laubach, 26.11.2007